Menschen mit Behinderung in Entwicklungsländern

Laut UN-Behindertenrechtskonvention gehören zu den Menschen mit Behinderung jene Personen, „die langfristige körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen, wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern können“ (Details: hier).

 

Laut AG Globale Verantwortung (Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe - Dachorganisation von österreichischen Nichtregierungsorganisationen) ist festzuhalten:

  • Rund 15 Prozent der Weltbevölkerung (rund 1 Milliarde Menschen) leben mit Behinderungen. Die Zahl nimmt unter anderem aufgrund von steigender Lebenswartung und der Zunahme von chronischen Krankheiten kontinuierlich zu (WHO 2021: Disability and Health. Abgerufen unter: www.who.int/en/news-room/fact-sheets/detail/disability-and-health)
  • Rund 80 Prozent der Menschen mit Behinderungen leben in Entwicklungsländern.
  • In Ländern des globalen Südens sind 80 bis 90 Prozent der Menschen mit Behinderungen im erwerbsfähigen Alter arbeitslos. Zum Vergleich: In Ländern des globalen Nordens sind es zwischen 50 und 70 Prozent. 

Quelle: Briefingpapier "Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Entwicklungszusammenarbeit" (hier) der AG Globale Verantwortung (2022).

 

Die Coronavirus-Pandemie bedroht alle Menschen rund um den Globus. Jedoch sind Menschen mit Behinderungen unverhältnismäßig stark betroffen. Durch die getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wurden vielerorts mentale, räumliche und institutionelle Barrieren erhöht. Zudem können Menschen mit Behinderungen gesundheitliche Vorerkrankungen haben, die sie anfälliger für die Ansteckung mit dem Coronavirus machen. Auch die Sympoteme nach einer Infektion sind tendenziell hoch. 

 

Was ist ein Entwicklungsland?

Da es viele unterschiedliche Ansätze und Definitionen gibt, ist diese Frage nicht so leicht zu beantworten. Am ehesten lassen sich für die sogenannten Entwicklungsländer (auch: Länder des globalen Südens) gemeinsame Merkmale festhalten. Folgend einige ausgewählte Merkmale entlang der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs):

  • SDG1: relativ niedriges Pro-Kopf-Einkommen und Armutsgefährdung

  • SDG 2: mangelhafte Versorgung mit Nahrungsmitteln, Mangelernährung und Hunger

  • SDG 3: keine beziehungsweise mangelhafte Gesundheitsversorgung 

  • SDG 4: kein Zugang zu Bildung und mangelhafte Qualität der Bildungsangebote 

  • SDG 8: hohe Arbeitslosigkeit 

  • SDG 10: ungleiche Verteilung der vorhandenen Ressourcen wie zum Beispiel Geld, Wasser, Boden 

 

Die Republik Österreich hat in der Entwicklungszusammenarbeit gewisse Schwerpunktländer. Auf diese werden Zusammenarbeit, Geldmittel und Projekte fokussiert. Dazu zählen 

  • Burkina Faso

  • Äthiopien

  • Uganda

  • Mosambik

  • Bhutan

  • Kosovo

  • Albanien

  • Moldau

  • Georgien

  •  Armenien

  • Palästina

Quelle: Austrian Development Agency (ADA): hier