Projektbeschreibung:
Die Basis des Projekts bildet das im September 2017 von der KinderMusikGruppe konzi- pierte Musiktheater „Ein Waldwicht fliegt in den Oman“ nach dem gleichnamigen Bilder- buch von Dorothee Schwab und Melanie Laibl. Das 50-minütige Stück führt Kinder ab drei Jahren und Erwachsene mit Musik, Reimen und Liedern spielerisch rund um den Erdball. Die Melodien wurden allesamt von der KinderMusikGruppe komponiert und werden durch stimmungsvolle Improvisationen ergänzt.
Im Buch geht es um einen Waldwicht, der viele Abenteuer in verschiedensten Kulturen erlebt. Durch die Inszenierung begleitet das Publikum den kleinen Wicht auf seiner Reise um den Erdball. Er lädt es ein mit ihm durch die verschiedenen Länder und Kulturen zu reisen und dort zu musizieren, zu tanzen und zu fliegen. Die auf die Kulissenwand projizierten originalen Illustrationen des Bilderbuchs regen Groß und Klein an in die Waldwicht-Welt einzutauchen. Die gereimten Texte des Buches finden Eingang in das Stück indem sie von den Ensemblemitgliedern gesprochen, gebärdet, gesungen und gespielt werden.
Mit Klavier, Geige, Flöte, Ukulele und Percussion sowie vielen anderen Instrumenten wird die Geschichte des Waldwichtes vertont. Durch Live-Improvisationen, Musik im Stil verschiedenster Kulturen werden die ZuseherInnen in neue Klangwelten eingeladen. Der Wicht selbst wird durch eine Tänzerin zum Leben erweckt. Da das Publikum Teil der Inszenierung ist und musikalische und tänzerische Aufgaben übernimmt, wird das klassische Setting Bühnenraum und Zuschauerraum aufgeweicht. Es sitzt selbst mitten im Geschehen und ist Teil der Reise.
Als starke BefürworterInnen der Inklusion, der gemeinsamen Teilhabe, möchten die ProjektleiterInnen ein Erleben von Kunst und Kultur nicht nur in einer gesonderten Gruppe gestalten, sondern in heterogenen Gruppen, deren TeilnehmerInnen sich im Sinne der Vielfältigkeit bereichern. Das Projekt soll zeigen, wie sehr sich die Erlebniswelten gehörloser und hörender Menschen ergänzen und welche Faszination sowohl Klänge mit ihren zahlreichen Wahrnehmungsmöglichkeiten als auch Gebärdensprache mit ihrem ästhetischen Ausdruck auf alle Menschen ausüben können. Ein weiteres Anliegen ist die Bewusstseinsschaffung, wie Kunst im gemeinsamen Erleben und in einer gemeinsamen Begeisterung verbindet und jeden Menschen Mensch sein lässt - ohne zu bewerten.
An der Konzeptentwicklung waren sowohl die Projektleitung als auch die MusikerInnen, die Dolmetscherin und die gehörlose Person beteiligt.
Das Team der KinderMusikGruppe hat dieses Stück so entwickelt, dass es flexibel an ver- schiedenen Orten umgesetzt werden kann – so auch die Ausführung im bilingualen, inklu- siven Kontext. Die Aufführung beispielsweise für Schulen, Kindergärten, Familienveran- staltungen, etc. ist jederzeit umsetzbar und an die vorhandenen Rahmenbedingungen an- passbar. Die bilinguale Fassung in ÖGS und Deutsch hat das Potential, nicht nur gehörlosen und hörbeeinträchtigten Menschen den Zugang zu Kultur und die Freude daran zu er- möglichen, sondern auch auf die Themen Gehörlosigkeit und Gebärdensprache aufmerk- sam zu machen und das Interesse dafür zu wecken.
Kategorie: NATIONAL
Eingereicht von: Angelika Hörmann. September, 2021.